Hallo MissAchtung81
korrekt, die von mir beschriebenen Notfälle haben mit der Dauer an sich nichts zu tun, und können am ersten Tag auftreten und genau so gut nach vielen Jahren nicht...
Der Impuls darauf hinzuweisen kam von einem Statement, dem ich entnommen habe, dass eine Dauer von 8-10 Wochen für risikolos gehalten wird. Das kann man so nicht pauschal sagen.
Leider ist die Medizin extrem arm an sachlichen Statistiken darüber, wenn es um weiterführende Zahlen etwa über die Häufigkeit ernsthafter Probleme bei BDSM-orientierten "Spielarten" geht - wohl nicht zuletzt deshalb, weil in dem Zusammenhang auftretende Probleme, die zum Arzt führen, vom Patienten kaum je in Hinblick auf die Ursache, zugegeben werden - und, weil ernsthafte Probleme bei "unseren" Spielarten insgesamt eher selten sind, von den meisten Ärzten auch oft nicht ursächlich richtig erkannt werden können, wenn der Patient nicht mithilft, zumal nahezu alle möglichen Komplikationen auch "von selbst" oder durch einen tatsächlichen Unfall entstanden sein könnten.
Ich möchte aber durch deine Antwort angeregt, noch ein paar weitere Gedanken beisteuern - die sich aus der komplexen Funktionsweise der äusseren männlichen Genitalien durchaus in Abhängigkeit von der Dauer ergeben, Gedanken, die auf keusch gehaltene Frauen nicht zutreffen, da sich deren Reproduktionsorgane tief im Inneren befinden und durch eine Keuschhaltung lagebedingt nicht nachteilig beeinflusst werden. Ebenso wenig brauchen sich keusch gehaltene Männer (und deren Partnerinnen) mit den folgenden Gedanken beschäftigen, wenn der Wunsch nach Zeugungsfähigkeit sicher (!) dauerhaft (!) nicht mehr vorhanden ist.
• ganz allgemein verkümmern Organe, die nicht benutzt werden. Das kann man bereits sehr deutlich an Muskeln beobachten, die etwa wegen eines Knochenbruches und den folgenden 4-6 Wochen in Gips ruhig gestellt wurden. Nach Abnahme des Gipses kann auch ein Laie deutlich sehen, wenn er die beiden Körperseiten vergleicht, dass jene, die in Gips lag, deutlich abgenommen hat. Dieser Grundsatz gilt für alle Organsysteme, die man überhaupt "stilllegen" kann - eine erzwungene Keuschheit legt erst einmal die Hoden still. Oder - wenn Frauen ihre Babies "abstillen" - was ja nichts anderes bedeutet, als das Baby nicht mehr an die Brust anzulegen - versiegt kurz darauf die Milchproduktion und die Brüste werden in aller Regel wieder kleiner.
• auch die Wahl des Keuschheits-"Instrumentes" hat Einfluss auf die Dauer: der Befehl "keusch zu bleiben" ohne "Zwangsmaßnahmen" birgt medizinisch gesehen sicherlich das geringste Risiko... gleichzeitig aber auch das höchste Risiko, dass sich sub nicht daran hält...
• ideal wären Keuschheits
gürtel, die den eigenen "Zugriff" zwar verhindern, aber den Hoden und dem Penis hinreichend Raum lassen, dass die Durchblutung beider Organe nicht eingeschränkt werden. Gibt es - in aller Regel aber nur als Maßanfertigung und entsprechend teuer. Das Hauptproblem besteht in der "Alltagstauglichkeit" und Hygiene.
• Keuschheits
käfige aller Bauarten sind zwar durchaus "Alltagstauglich" und hygienisch auch ohne Abnahme (zumeist) gut in den Griff zu bekommen - kranken aber an ihrer einheitlichen Befestigungsmethode: der Ring um Peniswurzel und Hodensack muss im nicht erigieren Zustand im Sinne einer verlässlichen Keuschhaltug bereits recht eng sitzen... kommt es zu einer Erektion im KK wird durch den Ring die Blutzufuhr gedrosselt und vor allem zu den Hoden sehr massiv eingeschränkt. Für ein paar Minuten entsteht daraus mit Sicherheit kein Schaden, bliebe eine Erektion im KK aber über Stunden bestehen, kann dabei durchaus Hodengewebe dauerhaft untergehen. Auch da helfen zumeist (!) sehr sinnvolle Regulationsmechanismen des Körpers: der Körper "lernt"in wenigen Tagen, dass eine Erektion nicht zum Ziel (=Orgasmus) führt, sogar Schmerzen verursacht... sie werden daher mit der Dauer der Keuschhaltung in aller Regel seltener. Kaum beeinflussen lassen sich hingegen Erektionen während des Schlafes und die "Morgenlatte"... wacht der Keuschling auf und entleer seine Blase, ist das Problem meist relativ rasch behoben. Ist der Schlaf aber sehr tief (besonders nach reichlich Alkoholgenuss) - funktioniert der natürliche Weckreiz nicht bzw. mitunter viel zu spät... das kann dann ernsthafte Folgen für das Hodengewebe haben.
• Wo immer Organe "Säfte" produzieren, besteht ein gewisses Risiko zur Steinbildung, wenn die Organe bzw. ihre Abflusswege am natürlichen Abfluss daran gehindert werden (z.B. Gallensteine, Nierensteine...) - bei der Keuschhaltungen haben wir es vor allem mit der Prostata und den Hoden bei diesem Aspekt zu tun:
- anales Abmelken ohne Orgasmus ist für die Prostatadrüse durchaus sehr förderlich, hat aber auf die Hoden praktisch keinerlei Auswirkung.
- "Teasing and Denial" bis zum "Ausrinnen" am Penis befreit auch die Hoden zumindest zum Teil von ihrem "Saft", wenngleich ohne Orgasmus.
Was passiert mit den Millionen Spermazellen, die die Hoden fleißig produzieren, wenn "Mann" nicht zum "Abschuss" kommt. Nichts wirklich Schlimmes... sie werden vom Köper resorbiert, genauso, wie wenn sich ein Mann mittels Samenleiterunterbrechung sterilisieren lässt... spannt zeitweise in den Hoden, aber schadet nicht ernsthaft... ES SEI DENN - der Mann will später doch wieder Kinder zeugen... da sollte man sich als Mann schon SEHR klar sein, was man will...
Leider gibt es, wie schon erwähnt, hinsichtlich der "SICHER möglichen Keuschheits-Dauer" (ohne die Zeugungsfähigkeit zu beeinträchtigen) keinerlei verlässliches Zahlenmaterial, zumal alles sehr von der "Methode" wie auch von dem Individuum selbst abhängig ist. Genau das ist auch der Grund, warum ich sosehr an euren tatsächlichen Erfahrungen und euren Erfahrungen und Ergebnissen Interesse habe.
LG,
DocWolf